Warnhinweis Ihrer Polizei
Falsche Polizeibeamte und vermeintliche
Mitarbeiter des Gesundheitsamtes nutzen häusliche Quarantäne und soziale
Isolierung für üble Machenschaften
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben einen Nebeneffekt, über den sich zahlreiche Familienangehörige und sozial isolierte Menschen freuen: wir reden weniger mit Anrufbeantwortern, sondern erreichen jetzt jemanden, wenn wir ihn daheim anrufen!
Leider nutzen auch Betrüger diesen Umstand für ihre üblen Machenschaften und so verzeichnet die Polizei eine Steigerung an Betrugsversuchen am Telefon zum Nachteil älterer Mitmenschen um etwa das Dreifache. Mehr als 200 solcher Anrufe wurden allein im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Konstanz, mit den Landkreisen Konstanz, Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis, in der letzten Woche polizeilich erfasst, die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Zweimal fielen die Opfer auf die Lügengeschichten der Betrüger herein und übergaben Geldbeträge und Schmuck in jeweils fünfstelliger Höhe.
Insbesondere der bekannte Trick „Falscher Polizeibeamter“ wurde weiterhin häufig angewendet, um das gutgläubige Opfer um seine Ersparnisse zu bringen. Geschickt agieren die Betrüger, tischen mit schauspielerischen Glanzleistungen falsche Geschichten über Einbrüche in der Nachbarschaft und Gefahren für das Vermögen der Angerufenen auf. Neu hinzugekommen sind Anrufe vermeintlicher Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die „virenverseuchte Geldscheine“ abholen möchten oder überteuerte Corona-Tests anbieten. Immer bauen die Täter dabei über stundenlange Telefonate einen immensen psychischen Druck auf ihre Opfer aus, die keinen klaren Gedanken fassen können und sich letztlich wie Marionetten zur Bank und zur Geldübergabe dirigieren lassen.
Sie kennen diese Betrugsmaschen bereits und würden niemals darauf hereinfallen, liebe LeserInnen? Das ehrt Sie und freut uns, stecken wir doch Unmengen an Ideen und Energie in vielfältige Aufklärungsarbeit in der Presse, den sozialen Medien und in Vortragsveranstaltungen für unterschiedlichste Zielgruppen. Trotzdem werden wir nicht müde, bis wir jede und jeden von Ihnen erreicht und sensibilisiert haben und die Betrüger mit ihren Lügengeschichten nur noch auf aufgeklärte BürgerInnen treffen, die das Telefonat beenden. Darum haben wir, Ihre polizeiliche Prävention, in dankenswerter Zusammenarbeit mit Ihrer Gemeinde, dieser Beilage ihres Gemeindeblattes einen Flyer beigelegt, der Sie über die aktuellen Machenschaften aufklären soll. Um zu vermeiden, immer wieder solche Schlagzeilen zu lesen, dass es nach Telefonbetrug zu Geldübergaben und damit hohen finanziellen Schäden, aber auch immensen psychischen Belastungen nach der Tat beim Opfer kam, haben wir folgende Bitte an Sie:
- Lesen Sie aufmerksam die Hinweise ihrer Polizei auf dem beiliegenden Flyer!
- Hängen/Legen Sie den Flyer neben Ihr Festnetztelefon!
- Bleiben Sie wachsam und werden misstrauisch, wenn sich Ihnen jemand als Polizeibeamter, Mitarbeiter des Gesundheitsamtes oder des Robert-Koch-Institutes vorstellt.
- Geben Sie am Telefon niemals Auskunft über ihre Vermögenswerte, niemandem gegenüber!
- Legen Sie beim kleinsten Zweifel an der Seriosität des Anrufers auf und wählen die Ihnen bekannte Nummer ihrer örtlichen Polizeidienststelle und teilen den Sachverhalt mit!
Uns ist sehr wohl bewusst, dass wir uns alle aktuell in einer Ausnahmesituation befinden. Wir machen uns alle Sorgen, wenn nicht um uns selbst, dann um liebe Angehörige, Freunde und Bekannte. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus schränken unser Leben, unsere gewohnten Abläufe und sozialen Kontakte ein. Die täglichen Nachrichten informieren nicht nur, sie verbreiten auch Angst und Unsicherheit. Bitte lassen Sie nicht zu, dass Betrüger nicht nur strafbar, sondern auch moralisch höchst verwerflich diese Ihre Sorgen und Ängstlichkeit ausnutzen und Sie zu unüberlegten Handlungen überreden. Behalten Sie einen kühlen Kopf, beenden Sie mit Blick auf unseren Flyer resolut alle Telefonate, die sie verunsichern und holen sie sich Bestätigung und vertrauenswerte Informationen bei ihrer richtigen Polizei vor Ort.
Wir sind für Sie da! Ihre Polizei
Sie haben vertiefende Fragen zum Thema oder wünschen ein persönliches Gespräch? So erreichen Sie unsere zuständigen MitarbeiterInnen der Kriminalprävention:
Landkreis Konstanz:
Kriminalhauptkommissarin Heidrun Angele
Tel.: 07531/995-1044
Landkreis Rottweil:
Polizeioberkommissar Christof Fleig
Tel.: 0741/477-301
Landkreis Tuttlingen:
Polizeioberkommissar Michael Göbel
Tel.: 07461/941-153
Schwarzwald-Baar-Kreis:
Polizeikommissarin Gudrun Brugger,
Tel.: 07721/601-252
Alternativ per Email: Konstanz.pp.praevention@polizei.bwl.de